Wer Stress hat, greift oft zu süßen oder fettreichen Snacks. Essen entspannt. Doch es gibt auch biologische Gründe fürs Stressessen.
Eine Frage des Typs
Stress kann viele Ursachen haben: Zeitdruck, Überforderung oder Monotonie, der Verkehrsstau auf dem Arbeitsweg, Ärger mit dem Chef. Dann stehen alle Körpersignale auf „Achtung“. Die Atmung läuft schneller, der Herzschlag erhöht sich, Muskeln spannen sich an, das Immunsystem ist in Bereitschaft. Da bleibt für das Essen eigentlich keine Zeit. Doch es gibt zwei Stresstypen: die einen, die in stressigen Situationen tatsächlich das Essen verweigern oder gar nicht daran denken; und die anderen, die bei Stress mehr essen. Besonders nach fett- und zuckerreichen Lebensmitteln steigt ihr Verlangen; sie essen und naschen häufiger.
Tatsache ist, bei Stress arbeitet das Gehirn auf Hochtouren und verbraucht dabei jede Menge Energie in Form von Zucker (Glukose). Die Stresshormone, die dann verstärkt ausgeschüttet werden, sorgen dafür, dass der Zucker aus dem Blut oder den Körpervorräten nur noch dem Gehirn zur Verfügung gestellt wird. Die Aufnahme in andere Körperzellen ist blockiert. So bekommt das Gehirn genügend Energie.
Der Körper reagiert mit Stressessen
Hält der Stress an, so funktioniert je nach Typ die Alleinversorgung des Gehirns mit Glukose nicht mehr so gut. Der Zucker wird auch an andere Organe verteilt oder gespeichert. Weil sich das Gehirn angesichts des Mangels bedroht fühlt, kurbelt es den Appetit an, um wieder mehr Glukose in den Körper und damit für sich selbst zu bekommen.
Diese Stresstypen essen unter dauerhaftem Stress mehr als im entspannten Zustand. Abgesehen von diesen biologischen Prozessen ist Stressessen aber auch oft erlernt. Wer es gewohnt ist, sich bei Stress und Unwohlsein mit Leckereien zu trösten, dem fällt es schwer, dieses Muster zu verändern.
Raus aus der Essfalle
Wenn Stress die Ursache für das Stressessen ist, muss man an der Stressschraube drehen. Das heißt Stress reduzieren und anders damit umgehen.